Sechs syrische Waisen leben seit vier Monaten bei Familie Homann

Im Haus der Familie Homann in Herbern leben zehn Personen. Sechs von ihnen sind Geschwister aus Syrien, die ihre Heimat und ihre Eltern verloren haben.

Von Benedikt lwen

Der Syrer Ali Abbas (24) lebt seit 2016 bei Familie Homann in Herbern und erhielt 2022 die deutsche Staatsbürgerschaft. Immer hatte er das Ziel, seine Familie, mit der er 2014 aus Syrien in die Türkei floh, nachzuholen.

Doch seine Eltern und der kleine Bruder lsa (8) wurden im Februar zum Opfer des Erdbebens in der türkisch-syrischen Grenzregion, bei dem mehr als 50.000 Menschen ums Leben kamen. Seine drei Schwestern Hiba (11), Hala (6) und Rawan (17) überlebten, genauso wie seine beiden Brüder Shaaban (24) und Muhammed (19), der eine Woche vor den Erdbeben nach Deutschland flog. Alle fünf wohnen seit Mitte Marz – wir berichteten – ebenfalls bei der Familie Homann in einem großen Haus mit Garten.

Birgit Homann (58), die sich nun mit ihrem Mann Hubertus und ihren Eltern um die Geschwister kümmert, unterstützen geflüchtete Menschen seit dem Beginn der ersten Flüchtlingswelle 2015 und nahm Ali damals ohne lange zu zögern in ihrer Familie auf.

Großzügige Spenden

Schon als sie in die Türkei flogen, um die fünf Geschwister nach Deutschland zu holen, hätten sie einen Spendenaufruf gestartet, so Homann. Dabei seien ungefähr 15.000 Euro zusammengekommen, die sie aber schon zu großen Teilen für die Flüge und den Aufenthalt in der Türkei benötigten. Nun haben sie erneut eine

großzügige Spende erhalten, die sie gut gebrauchen können, um Sprachkurse, Unterhalt und neue Reisepässe zu finanzieren.

2.000 Euro spendete ein Mann, der nicht genannt werden möchte, über die Bürgerstiftung Ascheberg an die sechs Geschwister. Am Samstag (24. Juni) überreichte Reinhard Hartwig, Vorsitzender der Bürgerstiftung.

die Spende. Homann verrät, der Spender sei ein guter Bekannter der Familie. Er habe auf seinem Geburtstag eine Spendenaktion gestartet und seine Gäste aufgefordert, anstelle von Geburtstagsgeschenken Geld für eine

Sammelspende mitzubringen. „Wir erfahren immer noch eine enorme Unterstützung und Hilfsbereitschaft“, sagt die 58-Jährige.

Die Geschwister sind inzwischen in das gesellschaftliche Leben integriert. Die sechsjährige Hala geht zur Kita und soll im kommenden Jahr eingeschult werden. Hiba (11) besucht demnächst die sechste Klasse einer weiterführenden Schule in Ascheberg und Rawan (17) eine Integrationsklasse auf einem Berufskolleg.

Passender Sprachkurs

Die beiden Brüder Muhammed (19) und Shaaban (24) kümmern sich derzeit um ihre Sprachkurse. Der Erstgenannte macht den Sprachkurs B1, der erforderlich für ein unbefristetes Aufenthaltsrecht ist. Anschließend möchte er im Handwerk arbeiten.

Shaaban arbeitete in den ersten Monaten in Deutschlandals Produktionshelfer, sucht nun aber auch einen passenden Sprachkurs, um sich für die Arbeitswelt zu rüsten. „Er hat gekündigt, weil er gemerkt hat, dass es ohne Sprachkenntnisse schwierig ist und er sich fremd fühlt“, erklärt Ali, der in Deutschland eine Ausbildung zum Sozialassistenten abgeschlossen hat und bald wieder arbeiten möchte.

Seitdem er mit seinen Geschwistern wieder vereint ist, hat sich auch sein Leben verändert. „Es erledigen alle ihre Aufgaben. Aber sie trauern natürlich auch noch wegen der Eltern. Wir versuchen, tapfer zu sein“, sagt der 24-Jährige. Er sei nun das Vorbild für seine Geschwister, müsse Verantwortung übernehmen und gefestigt wirken. Er sagt selbst. Dass er den Tod seiner Eltern und das Erlebte deshalb wohl “ein

bisschen verdrängt“.Wie die Zukunft aussieht, wissen sie noch nicht. Ein Antrag auf Familienzusammenführung sei gestellt worden und alle nötigen Unterlagen bei der Ausländerbehörde abgegeben. Über den Aufenthaltsstatus der fünf weiteren Geschwister wurde aber bislang nicht entschieden.

Quelle Ruhr Nachrichten vom 5.7.2023
Oder: https://www.ruhrnachrichten.de/herbern/sechs-syrische-waisen-seit-vier-monaten-in-herbern-zwischen-sprachkurs-schule-und-arbeit-w751460-p-2000853594/

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